Westwärts

Der Chemiepark in Marl ist das größte Industrieareal der Stadt und der größte Arbeitgeber in der Region. Zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit in Konkurrenz mit nationalen und internationalen Standorten ist das Vorhalten von großflächigen, zusätzlichen Flächeneinheiten ohne Nutzungseinschränkungen Voraussetzung. Aufgrund der umgebenden Strukturen wie Lippeaue, A 52 und größeren Wohnsiedlungen war lediglich eine Erweiterung nach Westen denkbar. Hier standen jedoch die Schlenke-Siedlung, ein kleines Waldgebiet und der Dümmerbach einer Erweiterung zunächst entgegen.

Während sich die Evonik Degussa Immobilien und die Stadt Marl intensiv den Bedürfnissen der von einer Umsiedlung betroffenen Bürger der Schlenke-Siedlung widmeten, steuerten und koordinierten wir federführend über viele Jahre den engen Abstimmungs- und Planungsprozess zwischen dem Auftraggeber einerseits und dem interdisziplinär besetzten Projektteam aus Städteplanern, Landschaftsarchitekten, Biologen, Verkehrsplanern, Wasserbauingenieuren und Immissionsschutzgutachtern andererseits, um zu verträglichen Konfliktlösungen zu gelangen.

Nach der Änderung des Regionalplans und des Flächennutzungsplans wurde im Jahr 2013 vom Rat der Stadt Marl der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan gefasst. Die Bewohner der ehemaligen Schlenke-Siedlung haben zum größten Teil in der Gartenstadt eine neue Heimat gefunden. Und auch für die betroffenen geschützten Arten wurden umfangreiche Ersatzhabitate geschaffen.